Geschichte
Das Mendener-Amateur-Theater (MAT) besteht schon seit vielen Jahren und dürfte damit wohl das älteste Laientheater der Stadt Menden sein. Alles begann 1958 mit dem Aufschrei „Haltet den Dieb“ im „Rüpelspiel“ von Josef Maria Heinen. Eine Jugendgruppe der KJG St. Vinzenz führte auf der kleinen Bühne des Walburgisgymnasiums dieses Stück für ihre Eltern auf.
1970 ging dann das MAT aus dieser Laienspielschar hervor. Ursprünglich wurden nur Stücke für Erwachsene gespielt. 1971 übernahm dann Barbara Schmidt die Regiearbeit. Sie wagte ein neues Experiment und das Amateur-Theater spielte nun auch Märchen, die heute noch ein Hauptstandbein der Truppe darstellen. Allein in Menden finden in einer Saison (November bis April) 6 Aufführungen statt.
Dazwischen liegen dann Gastauftritte in benachbarten Städten. Teilweise werden die Stücke selbst geschrieben oder aus Vorlagen erarbeitet. Das MAT verfügt über eine eigene komplette Ton- und Lichtanlage und kann daher auch in Schulaulen mit entsprechender Bühne spielen.
Bei einem Kinderstück sind im Durchschnitt 10-20 Darsteller, 2 Tontechniker, 3 Beleuchtungs-Techniker und Bühnenbauer beteiligt. Vor einigen Jahren wagten wir uns zum ersten Mal mit viel Erfolg an ein Musical: „Urmel aus dem Eis“.
Das Besondere an unserer Truppe ist das Zusammenspiel von alt und jung.
Beim Märchen werden Kinderrollen auch mit Kindern besetzt, die meistens sogar die Hauptrollen spielen. Das sind für sie ganz neue Erfahrungen und sie werden von allen (auch älteren) Mitspielern ernst genommen. Alt und jung kann voneinander lernen.
Auch Erwachsenen haben Lampenfieber vor den Aufführungen. So gibt es immer genügend Spaß bei den Proben und bei den Aufführungen auf und hinter der Bühne. Seit einigen Jahren werden auch wieder verstärkt parallel zum Märchen Stücke für Erwachsene gespielt.
„Erziehung der Engel“ von Esther Vilar (1996), „Currywurst mit Pommes“ von Frank Pinkus und Nick Walsh (1997/98) und in der Saison 2001/02 „Zwei Engel auf Erden“ nach Hub Fobers „Himmlische Schlingel“, und Ron Aldridge
„Du bist nur zweimal jung“ sind einige Beispiele dafür. In der Saison 2004 haben wir uns sogar mit viel Erfolg das „Männermusical“ „Why Not“ auf die eigene Bühne gebracht.
In der Saison 2003 haben wir zum ersten Mal mit „Voll auf der Rolle“ ein Jugendstück mit Jugendlichen inszeniert. In Jahr 2004 hat dies mit der Persiflage „Das Ding der Nibelungen – ein sagenhaftes Märchen von Ingo Sax“ seine Fortsetzung gefunden und in der Spielzeit 2005 wird das Jugendstück „Desperado oder Jeder ist seines Glückes Schmied“ von Peter Klusen einstudiert.
2011 wurde das Jugendtheater von Barbara Schmidt mit „Ein Sommernachtstraum“ wieder aktiviert. 2012 und 2013 übernahm Conny Sauer die Regie und führte „Romeo und Julia“ sowie „Das Ding der Nibelungen“ auf. 2014 übergab sie die Regiearbeit in Jugendliche Hände. Von 2014 bis 2016 wurden die Stücke Jedermann, Maria Stuart und Der Prozess aufgeführt. 2016 nahm das Junge MAT erstmals an den Hagener Schul- und Jugendtheater statt und konnte einen Sonderpreis für den besten Darsteller gewinnen.
Seit der Saison 2003/04 spielen wir in unserem eigenen kleinen Theater mit 49 Zuschauerplätzen. Auf unser selbst gebautes „Theater aus der Fabrik“ am Hofeskamp (ehemals Theklafabrik) sind wir sehr stolz. Am 10.10.03 haben wir es mit der Premiere „Zum Henker mit den Henks“ unter Anteilnahme unserer Sponsoren unser Kleinod feierlich eröffnet.
Endlich haben wir eine eigenen Spielort, mit dem uns die Mendener identifizieren können. Der große Erfolg unsrer Produktionen beweist uns das immer auf´s neue. So müssen wir immer wieder wegen des großen Publikumandrangs zusätzliche Aufführungen anbieten.
2013 wagte sich das MAT zum ersten Mal an ein Krimi-Dinner. „Prosecco mit Schuss“ hieß das Stück und kam aus der Feder des MAT-Mitglieds Gerhardt Schmidt. Überraschenderweise waren alle Vorstellungen schnell ausverkauft, so dass wir zusammen mit Marcus Hasecker die Aufführungen in den Spiegelsaal verlegten. 2015 wagten wir eine zweite Auflage, die mit 6 Vorstellungen ebenfalls restlos ausverkauft war.
Jeden ersten Mittwoch im Monat findet der MAT-Treff im Theater statt. In einer lockeren Runde werden Themen besprochen, die in den nächsten Wochen anstehen. Gäste sind willkommen um die Theateratmosphäre schnuppern zu können.
Momentan umfasst das MAT ca. 120 Mitglieder.